Usability Pattern Automatisches Speichern
Alias Auto Save
Problem Benutzer möchten sich nicht selbst darum kümmern, dass Änderungen an Daten gespeichert werden.
Lösung

Speichere Änderungen automatisch.

Wenn Benutzer längere Zeit eine Aktion ausführen (z. B.eine E-Mail verfassen), sollten Änderungen in regelmäßigen zeitlichen Abständen (z. B. alle 10 Sekunden, jede Minute) automatisch gespeichert werden. Alternativ kann die automatische Speicherung auch abhängig von der Ausführung einzelner kürzerer Aktionen erfolgen (z. B. jedes Mal nach Durchführung bestimmter Änderungen)

Beispiel
Automatisches Speichern in Google Mail
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Automatisches Speichern von E-Mails als Entwurf in Google Mail

Google Mail: Automatisches Speichern von E-Mail-Entwürfen

Google Mail speichert E-Mails, die Benutzer gerade verfassen, in kurzen Abständen automatisch als Entwurf ab.



Nutzungskontext
  • Nutzungssituationen, in denen Benutzer längere Zeit eine Aktion ausführen und dabei Änderungen an Daten vornehmen
  • Nutzungssituationen, in denen ein automatisches Speichern erwünscht und möglich ist, in denen also z. B. keine Probleme beim zwischenzeitlichen Speichern unvollständiger Daten auftreten
Begründung

Benutzer können sich auf die für sie wesentlichen Aufgaben konzentrieren und müssen nicht daran denken, Änderungen zu speichern. Das System stellt sicher, dass Daten regelmäßig gespeichert werden. Die Gefahr eines Datenverlusts z. B. bei einem versehentlichen Beenden des Systems wird verringert.

Gestaltungsgrundsätze Aufgabenangemessenheit, Fehlertoleranz
Risiken, Nachteile, Kosten

Benutzer erwarten in vielen Nutzungssituationen eine explizite Möglichkeit zum Speichern von Daten. Werden Daten vom System ausschließlich automatisch gespeichert, muss das System Benutzer über die erfolgreiche Speicherung informieren. Andernfalls sind Benutzer in vielen Fällen unsicher, ob ihre Daten tatsächlich gespeichert wurden, und das Vertrauen der Benutzer in das System sinkt.

Automatisches Speichern in dokumentbasierten Systemen (z. B. Textverarbeitung) kann dazu führen, dass das System vorhandene Dokumente (in vielen Fällen Dateien) mit aktualisierten Fassungen überschreibt, ohne das Benutzer dies wünschen. Entsprechende Systeme sollten das automatische Speichern nur auf Wunsch der Benutzer aktivieren oder stattdessen eine Sicherheitskopie verwenden.

Beim automatischen Speichern muss darauf geachtet werden, dass der Vorgang Benutzer nicht bei ihrer Arbeit mit dem System unterbricht oder ablenkt (z. B. in langsamen Systemumgebungen). Falls doch, sollten Benutzer die Möglichkeit haben, das Speicherintervall anzupassen oder die automatische Speicherung auszuschalten.

Zusammenspiel

Alternative Dokumentwiederherstellung

Wenn ein Datenverlust vermieden werden soll, aber Änderungen an den Daten nicht automatisch gespeichert werden sollen (z.B. bei der Arbeit mit dateibasierten Dokumenten, bei denen Änderungen nicht die ursprüngliche Datei überschreiben dürfen), kann alternativ eine Dokumentwiederherstellung angeboten werden.

Ergänzung Systemstatus

Benutzer können in der Statusanzeige informiert werden, wenn Änderungen automatisch gespeichert wurden.

Unverträglichkeit Sicherheitskopie

Sicherheitskopien eignen sich für dateibasierte Dokumente, bei denen ein automatisches Speichern nicht sinnvoll ist. Eine Kombination beider Lösungen erscheint nicht angemessen, da für Benutzer nicht unterscheidbar ist, ob Sicherheitskopien auf ihren expliziten Wunsch hin oder automatisch erstellt wurden.

Anforderungserhebung

Überlege, ob Benutzer das automatische Speichern von Änderungen in der jeweiligen Nutzungssituation wünschen.

Kläre, ob die automatische Speicherung in regelmäßigen zeitlichen Abständen oder nach Ausführung bestimmter Aktionen erfolgen soll. Auch eine Kombination beider Ansätze ist möglich.

Identifiziere ggf. Aktionen, die zu Änderungen führen, die automatisch gespeichert werden sollen.

Anforderungsspezifikation

Spezifiziere globale Anforderungen für das Usability Feature „Automatisches Speichern“ des Systems:

  • Globaler ParameterAutosave-StrategieBenötigt
    Vorgabe der Autosave-Strategie: Festlegung der automatisch zu speichernden Daten und ggf. des Speicherintervalls.
    Beispiel: „ Beim Verfassen einer E-Mail speichert das System diese automatisch alle 5 sec als Entwurf. “

Spezifiziere globale Funktionen (Use Cases) für das Usability Feature „Automatisches Speichern“ des Systems:

  • Globale FunktionAutomatisches SpeichernOptional
    Use Case zur automatischen Speicherung (bei Speicherung in regelmäßigen Abständen).
    Beispiel: „Hauptakteur im Use Case ist ein Zeitgeber/Timer, der den Use Case in regelmäßigen zeitlichen Abständen initiiert. “

Spezifiziere, in welchen Interaktionen zwischen Benutzern und System das Usability Feature „Automatisches Speichern“ eingesetzt werden soll. Annotiere und ergänze dazu vorhandene Use Cases in der Spezifikation:

  • Annotation @ Ablauf AutosaveOptional
    Das System soll Änderungen während dieses Ablaufs automatisch speichern.
    Lokaler ParameterIntervallBenötigt
    Angabe des Zeitintervalls, nach dem das System Änderungen jeweils automatisch speichern soll.
    Beispiel: „Das System soll Änderungen während dieses Ablaufs alle 60 sec automatisch speichern. “
  • Annotation @ Schritt Autosave nach SchrittOptional
    Das System soll Änderungen nach diesem Schritt einmalig automatisch speichern.
Architekturentwurf

Die Systemarchitektur muss die regelmäßige Speicherung von Daten ermöglichen, die entweder aus einzelnen Aktionen heraus oder automatisch per Timer angestoßen wird. Die Speicherung sollte asynchron erfolgen, so dass Benutzer nicht bei der Arbeit mit dem System unterbrochen werden. In Java Swing existiert mit SwingWorker eine Lösung für asynchrone Aktionen, in Microsoft .NET analog dazu BackgroundWorker .